Monsieur Tellement et Compatriotes – Sehnsucht nach Paris

Telemann, der sich selbst als »ein grosser Liebhaber der Frantzösischen Music« bezeichnet, reist in die Stadt seiner Wunschträume: Paris. Dort trifft er die bedeutendsten Virtuosen des Hofs und der Stadt.

Werke von Georg Philipp Telemann, Marin Marais, Johann Mattheson und Bodin de Boismortier

ENSEMBLE PLANETARIS
Tomoe Badiarova: Violine
Motoko Matsuda-Jaser: Barockoboe
Thomas Fields: Viola da Gamba / Pardessus de Viole
Martin Jaser: Barockfagott
Ilja Kulikov: Cembalo

Karten bei Nordwestticket
und an der Abendkasse

Zum Programm:

Kunst und Kultur erfuhr unter der Förderung des Sonnenkönigs Louis XIV. in Paris und ganz Frankreich eine außergewöhnliche Blütezeit. Ganz besonders galt dies für den Tanz und die zu­gehörige Musik, da der König – selbst ein begabter Tänzer – seine Macht und seine königliche Person durch opulente Darbietungen mit eigener Mitwirkung in Szene zu setzten pflegte. Das Schaffen von Lully, Couperin, Marais, Rameau und vielen anderen strahlte weit in die damals bekannte Welt und prägte Nationen.

Schon in seiner Jugendzeit lernte Georg Philipp Telemann die französische Musik durch Kontakte mit den Höfen von Dresden und Hannover kennen. Der fleissige und äußerst einfallsreiche Komponist fühlte sich sofort zu ihr hingezogen. Er befasst sich mit französischer Literatur und komponiert unter anderem eine große Zahl von Ouvertürensuiten und sogar einen ganzen Jahrgang von französisch beeinflussten Kirchenkantaten, seinen sogenannten „Französischen Jahrgang“. Mit der ihm eigenen Leichtigkeit lässt Telemann französische Elemente in seinen eigenen „vermischten Stil“ einfließen.

In späten Jahren besuchte Telemann endlich Paris, eingeladen von den dortigen Virtuosen des Hofes und der Stadt. In Paris erhält er die Gelegenheit, mit den wichtigsten Instrumentalisten und Komponisten, die im Kreise der königlichen Musikakademie „Académie Royale de Musique“, im „Théâtre de la Foire Saint-Germain“ und der Institution „Concert Spirituel“ verkehrten, zusammenzutreffen.
Wichtiger noch ist, dass Telemann während seines Parisaufenthaltes komponierte und auch das königliche Privileg erhalten hat, bei Ballard (dem Verleger von Lully und Rameau) zu publizieren. Er hat zahlreiche Kompositionen verfasst und seine Werke wurden mit großem Enthusiasmus begrüßt.

Das Ensemble Planetaris spürt in seinem Programm Telemanns Liebe zu Paris und dem französischen Einfluss auf ganz Europa nach. Das Ensemble lässt die wichtigsten Interpreten um den Parisliebhaber Telemann sich auf der Bühne begegnen: Auf dem Programm stehen Werke von Georg Philipp Telemann, Marin Marais, Johann Mattheson, Bodin de Boismortier und François Couperin.

Neben der gewohnten Gambe kommt auch die „Pardessus de Viole“ im Programm zum Einsatz. Diese Soprangambe mit ihren besonderen Farben wird heute leider eher selten gespielt.