Programm:
Jean-Baptiste Lully
Gaillarde G-Dur aus Trio de la Chambre du Roi LWV 35 (1705) „Trios pour le coucher du Roi“
Marin Marais
Suite in 3 Nr. 2 g-Moll (1692 oder früher)
Jacques Hotteterre
Suite in G-Dur Op. 2 Nr. 3 aus Pièces pour la flûte traversiere (1708)
Echos pour la Flute Traversiere (1708) aus Pièces pour la flûte traversiere,
Op. 2
Trio Sonate Op. 3 Nr. 4 e-Moll (1712)
Der heute als Komponist und Traversospieler bekannte Jacques-Martin Hotteterre stammt aus einer traditionsreichen Familie von Instrumentenbauern. Diese Tradition führte er am Hofe Louis’ XIV im
Dienste des Königs fort. Zahlreiche Verbesserungen an der Traversflöte, seinem späteren Hauptinstrument, sind auf ihn zurückzuführen.
Zu seiner Zeit war die Traversflöte bereits recht weit entwickelt, die Oboe darf noch als eher wild im Stile einer Schalmei bezeichnet werden. Louis’ XIV beauftragte seinen Hofmusiker und Oboisten Hotteterre, der Oboe zu einem weicheren Klang zu verhelfen, damit sie sich besser mit andern Instrumenten, vor allem mit der Traversflöte mischen möge.
Hotteterres erfolgreicher Weiterentwicklung ist es zu verdanken, dass die Oboe mit ihrem heute gewohnten charakteristischen Klang Einzug in die kammermusikalischen Besetzungen in der französischen Musik halten konnte.
Die Stücke des Programms, von denen einige auch zu pädagogischen Zwecken als Lehrstücke geschrieben sind, können also wahlweise von Traverso, Violine und endlich auch Oboe gespielt werden. Damit wurden die Ensembles des 17. Jahrhunderts um eine großartige und wichtige Farbe
bereichert.